Zu lecker um gesund zu sein?

Kaum ein Thema wird so heiß diskutiert wie die richtige Ernährung. Dabei sind deren Grundbestandteile kein Geheimnis – warum also haben so viele Menschen Übergewicht? Bestimmte Nahrungsbestandteile spielen eine Schlüsselrolle.

Was braucht der Körper?
Welche Nährstoffe der menschliche Körper benötigt, ist eigentlich hinreichend bekannt. Wer sich nicht von sonderbaren Trend-Diäten oder schnellen Abnehmtipps locken lässt, sondern die Empfehlungen der großen Ernährungsgesellschaften nutzt, sollte damit auf der sicheren Seite sein. Doch obwohl diese wissenschaftlichen Standards entsprechen und für jeden Menschen einsehbar sind, sieht die tatsächliche Ernährung der Bevölkerung überwiegend gänzlich anders aus. Das Resultat zeigt sich in einer ständig steigenden Rate adipöser Kinder und Erwachsener.

Heißhunger auf Fett
Fett ist ein hervorragender Energiespeicher und damit, im Gegensatz zu Kohlenhydraten, auch langfristig verfügbar. Die Fähigkeit, für schlechte Zeiten Reserven anlegen zu können, war die meiste Zeit unserer Existenz überlebenswichtig. Dementsprechend positiv und wünschenswert waren auch Fette in der Nahrung, zumal sie als Geschmacksträger dienen.

Heißhunger auf Zucker
Unterzucker kann lebensgefährlich sein und Zucker sind die am schnellsten verfügbaren Energieträger, die Menschen zu sich nehmen können. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt – in früheren Zeiten waren die meisten Personen auf intensive körperliche Anstrengung und schnelle Mobilisierung von Reserven angewiesen. Wenn Zucker allerdings in großen Mengen verfügbar sind, ohne dass sie über Bewegung und Stoffwechsel verbraucht werden, bilden sich rasch Fettpolster.

Heißhunger auf Salz
Salz ist lebenswichtig für den Stoffwechsel und wird in verhältnismäßig großen Mengen benötigt – durchschnittlich mindestens zwei Gramm am Tag. Und auch wenn es heutzutage nur noch schwer vorstellbar ist – diese Menge war im Laufe der Menschheitsgeschichte oft schwer verfügbar. Deshalb hat sich im Gehirn ein Belohnungsmechanismus ausgebildet, der die Aufnahme von Salz mit Dopamin honoriert, er lässt sich auch bei Affen nachweisen. In der jüngeren Zeit, in der Salz im Übermaß vorhanden ist, kann dieser Effekt zum Problem werden.

Fett, Zucker und Salz in der heutigen Ernährung
Eine Studie, in der die schmackhaftesten und appetitanregendsten Lebensmittel abgefragt wurden, kam zu dem Ergebnis, dass dabei bestimmte Stoffe im Vordergrund stehen: Fett, Einfach- und Zweifachzucker sowie Salz. In der Kombination ließen sich diese in drei Cluster einteilen: Fett und Salz, Zucker und Fett sowie Salz zusammen mit anderen einfachen Kohlenhydraten, beispielsweise weißem Mehl. Fast zwei Drittel der von Probanden als besonders appetitlich bezeichneten Nahrungsmittel gehörten zu mindestens einem der beiden Cluster, zehn Prozent sogar zu zwei. Das macht sie zwar nicht prinzipiell ungesund, sorgt aber für eine besonders anziehende Wirkung bei besonders hoher Energiedichte. Demzufolge werden sie auch besonders gern und teilweise übermäßig verzehrt – das physiologische Sättigungsgefühl tritt in den Hintergrund.

Fazit
Wer gesund essen und leben möchte, tut gut daran, auf Fertiggerichte, Fastfood und andere stark verarbeitete Lebensmittel zu verzichten. Denn Lebensmittelhersteller nutzen tief eingeprägte Mechanismen, um Menschen dazu zu bringen, viel mehr zu verspeisen, als gesund ist. Selbst zu kochen mag Arbeit machen, schenkt aber die Kontrolle über die eigene Ernährung. Allerdings sollte dabei nicht vergessen werden, dass auch der immer stärker werdende Bewegungsmangel seinen Anteil am gesellschaftlichen Gewichtsproblem hat.

Foto: Pixabay / Comfreak
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