Fleischersatz – ist er grundsätzlich gesund?

Fleischersatz – per se gesund? Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder vegan. Sind Fleischersatzprodukte dem tierischen Vorbild in puncto Nährwert, Fettmenge oder Eiweißgehalt überlegen? Wir informieren dazu ausführlich.

Man kann nicht pauschal behaupten, dass der sogenannte Fleischersatz tatsächlich gesünder wäre als Fleisch. Damit der Fleischersatz möglichst genau den Geschmack und die Konsistenz von echtem Fleisch trifft, wird er in der Regel mit einer langen Zutatenliste an Gewürzen und Geschmacksverstärkern veredelt. Diese kann in ihren Einzelheiten für Menschen mit Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten zum Verhängnis werden. Meist ist die Zutatenliste auf den Produkten so klein gedruckt, dass sie von sehbehinderten Menschen trotz Brille kaum gelesen werden kann. Zudem können nicht alle Menschen etwas mit den E-Nummern und der anderen künstlichen Chemie etwas anfangen.

Sicher gibt es viele pflanzliche Proteine, die den tierischen Proteinen in nichts nachstehen und wenn die Produkte wirklich vegan sind, sind sie sicher auch besser für den Cholesterinspiegel als echtes Fleisch. Der Fleischersatz basiert meistens auf der Grundlage von Soja- oder Erbsenproteinen und eventuell spielen auch noch Lupinen eine Rolle. Sowohl auf die Hauptzutat als auch auf die Zusätze können manche Menschen allergisch reagieren. Allergiker wissen meistens, worauf sie reagieren und können diese Lebensmittel meiden. Voraussetzung sind aber reine unverfälschte Lebensmittel und keine stark verarbeiteten, wie es beim Fleischersatz der Fall ist.

Diese Produkte für den vermeintlich modernen Lebensstil sind deshalb mit Vorsicht zu genießen. Wenn man schon dem Fleisch abschwört, braucht man eigentlich diesen Ersatz nicht. Es gibt eine breite Palette an Gemüse, Obst und Kräutern, mit denen man sich salzarm und ohne zusätzliches Glutamat ernähren kann. Pilze können ebenfalls den Speiseplan bereichern, sofern man sie mag. Sie zählen zum Gemüse, bringen aber eine andere geschmackliche Note mit, die dem Fleisch manchmal sehr ähnlich ist. Es gibt unzählige Rezepte ohne Fleisch auf der ganzen Welt.

Jeder sollte für sich selbst abwägen, ob ihm der sogenannte Fleischersatz durch stark modifizierte Lebensmittel wirklich zuträglich ist. Die Studienlage dazu ist noch relativ dürftig. Besonders Menschen mit Reizdarm und Lebensmittelallergien sollten vorsichtig damit sein. Es gibt auch sogenannte Kreuzallergien, beispielsweise Soja in Kombination mit Birkenpollen. Birkenpollenallergiker müssen besonders aufpassen, da sie auch ganzjährig auf Erd- und Haselnüsse, Äpfel, Sellerie und Hülsenfrüchten reagieren können, die auch manchmal im Fleischersatz enthalten sind.

Laut Stefan Kabisch, Studienarzt an der Medizinischen Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin an der Berliner Charité ist die Sojabohne für gesunde Menschen am besten geeignet, um tierisches Eiweiß zu ersetzen. Getrocknete Sojabohnen enthalten 40 Prozent Eiweiß, bei den verarbeiteten Produkten sind es dagegen nur noch ungefähr 11 Prozent. Veganer, die sich ausschließlich pflanzlich ernähren, müssten Vitamin B12 zuführen, weil dieses Vitamin in pflanzlichen Produkten nicht vorkommt, aber sehr wichtig für den menschlichen Körper ist. Zudem enthält Soja Isoflavone, Phytoöstrogene, die ähnlich wie Östrogen auf den Organismus wirken könnten. Deshalb sollte man es vielleicht nicht in Unmengen konsumieren.

Bild von Peter Chou auf Pixabay
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