Desinfektionsmittel im Haushalt – macht das Sinn?

In der Corona-Krise steigt die Nachfrage von Verbrauchern nach Desinfektionsmitteln massiv an. Das gilt auch für Desinfektionsmittel, mit denen Käufer Oberflächen im Haushalt desinfizieren können. Doch empfiehlt sich das? Experten raten zur Zurückhaltung.

Corona-Pandemie: Gewöhnliche Putzmittel genügen
Desinfektionsmittel erfreuen sich grundsätzlich zunehmender Beliebtheit, häufig finden sie sich auch als Beimischung in Spezialputzmitteln für den Haushalt. Die Corona-Krise hat die Nachfrage nochmals deutlich gesteigert, viele Verbraucher greifen nun zu reinen Desinfektionsmitteln. Sie erhoffen sich damit, die Ansteckungsgefahr in der eigenen Wohnung zu senken. In der Tat helfen Desinfektionsmittel, gezielt das Risiko Schmierinfektionen zu minimieren. Aber vertrauenswürdige Institutionen wie das Bundesinstitut für Risikobewertung und viele Wissenschaftler weisen darauf hin, dass normale Maßnahmen der Haushaltshygiene für diesen Zweck ausreichen. Zudem sollten alle bedenken, dass eine Schmierinfektion nur ein Übertragungsweg ist. Die Übertragung kann zusätzlich als Tröpfcheninfektion oder durch Aerosole erfolgen. Mitglieder eines Haushalts sind sich so nahe, dass ein Infizierter die anderen Bewohner mit hoher Wahrscheinlich per Tröpfchen oder Aerosole ansteckt. Die Bekämpfung von möglichen Schmierinfektionen ist deshalb vergebene Liebesmüh.

Wohnung desinfizieren: Risiken überwiegen
Viele Nutzer sehen in Desinfektionsmitteln ausschließlich den positiven Effekt: das Abtöten gefährlicher Keime. Diese Mittel richten aber potenziell Schäden ein. Erstens tilgen sie zu umfangreich Bakterien. Vielfältige Bakterien sind für den menschlichen Körper nützlich, zum Beispiel für die Darmflora. Es besteht kein Grund, eine Wohnung genauso wie einen OP-Saal zu desinfizieren. Während einer OP existiert die erhebliche Gefahr, dass Keime in den Körper eindringen und schwere Schäden verursachen. Mit einem konventionellen Reinigen der Wohnung entfernen Bewohner schädliche Keime in ausreichendem Maße, mit den verbliebenen Bakterien können sie bedenkenlos leben. Zweitens handelt es sich bei Desinfektionsmitteln um chemische Substanzen, die viele Menschen nicht vertragen. Typische Folgen sind Reizungen der Schleimhäute, eine strapazierte Haut und Allergien. Im schlimmsten Fall übertreffen die negativen gesundheitlichen Folgen den gewünschten positiven Effekt.

Desinfektion nur bei kranken und ansteckenden Bewohnern
Mediziner nennen ausschließlich einen guten Grund, bei dem die Desinfektion des Haushalts empfehlenswert ist: In der Wohnung lebt eine infizierte und infektiöse Person. Bestenfalls fragen Betroffene ihren Hausarzt, wie sie in dieser Situation vorgehen sollen. Bei einem Corona-Infizierten in der Wohnung spricht zum Beispiel viel dafür, die gemeinsam genutzten Räume wie das Badezimmer zu desinfizieren. Darüber hinaus müssen alle anderen Bewohner zum Infizierten Abstand halten. Bei der Desinfektion sollten Nutzer Handschuhe tragen und flüssige Desinfektionsmittel verwenden. Desinfektionssprays eignen sich nicht, weil beim Sprühen ein relevanter Anteil in die Luft übergeht und über das Einatmen in den Körper eindringt. Flüssigmittel und das Verteilen mit einem Tuch sind die bessere Wahl!

Foto: Pixabay / stux
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