Blasenschwäche

Harninkontinenz (Blasenschwäche) ist nicht immer eine Frage des Alters. Blasenschwäche tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Statistisch gesehen leidet jede vierte Frau und jeder siebte Mann von Zeit zu Zeit an Harninkontinenz. Je nach Ursache gibt es verschiedene Arten von Inkontinenz. 
Die Belastungsinkontinenz ist die häufigste Form der Blasenschwäche. Sie entsteht durch eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur und eine erhöhte Beweglichkeit der Harnröhrenmechansis. Harnverlust kann beim Lachen, Husten, Niesen, Sport und Heben schwerer Gegenstände sowie bei anderen Tätigkeiten auftreten, die Druck im Bauchbereich verursachen. Sie kann auch in der Schwangerschaft auftreten.
Dranginkontinenz entsteht durch eine überaktive Blase, die unwillkürliche Muskelkrämpfe verursacht, die den Urin aus der Blase drücken. Sie äußert sich in einem dringenden Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen, und sogar in dem Gefühl, dass man es nicht mehr rechtzeitig schafft. Bei manchen Menschen treten sowohl Stress- als auch Dranginkontinenz gleichzeitig auf.
Überlaufinkontinenz tritt am häufigsten bei Männern auf, wenn die Blase zuvor nicht vollständig entleert wurde. Dadurch staut sich der Urin, was zu einer Schwächung der Muskulatur führt, und der Urin tropft ohne Vorwarnung.
Neuropathische Inkontinenz ist die Folge einer neurologischen Schädigung. Sie kann versehentlich, während einer Operation oder als Folge von degenerativen Erkrankungen wie Multipler Sklerose auftreten.

Bei welchen Menschen tritt Inkontinenz am häufigsten auf?
Harninkontinenz betrifft etwa 5 % der Bevölkerung und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Mit zunehmendem Alter steigt die Inzidenz, und bei den über 65-Jährigen ist jeder Dritte betroffen. Obwohl es sich um ein Problem handelt, unter dem Männer und Frauen jeden Alters leiden, wird es häufig als „Tabu“ behandelt und vor den Betroffenen geheim gehalten. Der unwillkürliche Urinabgang tritt meist plötzlich auf, so dass es den Betroffenen oft schwer fällt, einen aktiven Lebensstil zu führen. Manche Aktivitäten können den Zustand sogar verschlimmern.

Einige Tipps für den Umgang mit Blasenschwäche
Falls bei Ihnen eine Blasenschwäche diagnostiziert wird, müssen Sie bestimmte Maßnahmen ergreifen, um die Risikofaktoren zu verringern. Um die natürliche Funktion der Blase aufrechtzuerhalten, können Sie Ihre Ernährung leicht umstellen und täglich gezielte Übungen durchführen:

• Diät: Achten Sie auf eine gesunde Ernährung mit vielen leicht verdaulichen, ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Vollkornbrot, Haferflocken, rohem Obst und Gemüse. Joghurt und Kefir sind nützliche Ergänzungen der täglichen Ernährung, da sie die natürliche Mikroflora im Darm unterstützen. Ihr Gastroenterologe kann Ihnen sogar ein Nahrungsergänzungsmittel verschreiben, um das richtige Mikrobiom in Ihrem Darm zu erhalten. Regulieren Sie Ihre Verdauung, indem Sie sich ausreichend Zeit zum Essen nehmen und übermäßiges Pressen beim Stuhlgang vermeiden.

• Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich – d. h. zwischen 1,5 und 3 Liter pro Tag. Es wird empfohlen, Kräuter- und Früchtetees oder leicht kohlensäurehaltiges Wasser zu trinken, aber Obst- und Gemüsesäfte, schwarzen Tee, Kaffee und alkoholische Getränke zu meiden, da diese zu verstärktem Harndrang führen und somit blasenreizend wirken. Ihr Gastroenterologe kann Ihnen Nahrungsergänzungsmittel in flüssiger Form verschreiben, die über die Blase zur Straffung der Muskulatur beitragen.

• Festgelegter Rhythmus: Sie können Ihre Blase daran gewöhnen, sich zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Abständen zu entleeren. Mit der Zeit erfolgt eine natürliche Anpassung an diesen Rhythmus. Beginnen Sie mit dem Blasentraining, indem Sie zwei Wochen lang tagsüber genau alle zwei Stunden auf die Toilette gehen. Auf diese Weise kann sich die Blase daran gewöhnen, den Urin besser zu halten, was zu weniger Toilettenbesuchen führt. Sie können die Abstände zwischen den geplanten Toilettengängen allmählich vergrößern.

Regelmäßige Übungen verbessern die Symptome bei Blasenschwäche
Regelmäßige Bewegung ist sehr wichtig und kann die Symptome tatsächlich verbessern. Wählen Sie Aktivitäten, die den Bauchraum und den Beckenboden nicht zu sehr belasten. Spazierengehen, Schwimmen, Tanzen und Radfahren sind ideal für diesen Zustand. Yoga-Übungen können mehrere Vorteile haben. Sie helfen nicht nur, Ängste abzubauen, sondern konzentrieren sich auch auf die Körperhaltung und beinhalten Übungen zur Stärkung des Beckens. Aus praktischer Sicht ist es eine gute Idee, eine Liste aller Situationen zu erstellen, in denen Sie unwillkürlich Urin abgeben (z. B. beim Niesen oder Husten), und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, wie z. B. den Beckenboden anzuspannen, auszuatmen und einen geraden Rücken zu halten. Regelmäßiges Training kann dazu führen, dass sich der Beckenboden in Entleerungssituationen automatisch zusammenzieht.
Üben Sie auch regelmäßig Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation und bauen Sie Aktivitäten in Ihren Tagesablauf ein, die Ängste abbauen und Ihnen Freude bereiten.

Foto: Pixabay / Alexas_Fotos
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