Vorsicht bei Antibiotikaeinnahme unter Marcumartherapie: Es besteht erhöhte Blutungsgefahr!

Gerinnungshemmende Medikamente sind weitverbreitet in der Prävention und Behandlung von blutgerinnenden Ereignissen bei Patienten mit Vorhofflimmern oder Beinvenenthrombose. Eine solche Therapie erfordert häufig eine regelmäßige Kontrolle der Blutgerinnung (zum Beispiel durch INR-Messung), da Blutungen bei Überdosis als mögliche Risiken bekannt sind.

Forscher der Washington University in St. Louis zeigten kürzlich auf Grundlage ihrer aktuellen Studie, dass die gleichzeitige Einnahme bestimmter Antibiotika und dem gerinnungshemmenden Medikament Warfarin zu einem deutlich erhöhten Blutungsrisiko führen kann. Wie das Warfarin, gehört auch das in Deutschland häufig eingesetzte Phenprocoumon (Marcumar) zu den Cumarinderivaten, die als sogenannte Vitamin-K-Antagonisten in unser Gerinnungssystem eingreifen. Man kann also davon ausgehen, dass das
Ergebniss der Studie mit Wafarin auch auf Phenprocoumon übertragbar ist.

Zu den Hochrisiko-Antibiotika, die zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen können, gehören: Azithromycin, Ciprofloxacin, Clarithromycin, Fluconazol, Levofloxacin, Metronidazol und Trimethoprim/ Sulfamethoxazol. Man erklärt sich die erhöhte Blutungsneigung durch einen gemeinsamen Stoffwechselweg über das Hämprotein Cytochrome P450. Darüber hinaus kommt es durch die antibiotische Bakterienabtötung im Darm auch zu einer Senkung der Vitamin-K-Konzentration im Körper. Da die Gerinnungshemmer Wafarin und Phenprocumon als Vitamin-K-Gegenspieler agieren, wird ihre gerinnungshemmende Wirkung so durch diese Antibiotika weiter verstärkt. Als Folge können vermehrt gefährliche Blutungen auftreten.

Bei vielen Infekten kann auf eine Antibiotikaeinnahme nicht verzichtet werden. Deshalb sollten die behandelnden Ärzte bei der Verschreibung von Hochrisiko-Antibiotika ihre Marcumarpatienten unbedingt über das bestehende Risiko aufklären. Für die Patienten bedeutet dies, dass sie während der antibiotischen Therapie ihre Blutgerinnung (INR) kontrollieren müssen. Durch frühzeitige und regelmäßige INR-Kontrollen können eine
Vielzahl der Blutungen vermieden werden.

 

(NL;CAS) (Lane et al.; The American Journal of Medicine)

Quelle: Prof. Dr.med. C.A. Schneider, Köln

Foto: © nikesidoroff – Fotolia.com

  • Sprechzeiten

    Mo-Do 7.30 - 17.00 Uhr
    Fr 7.30 - 16.00 Uhr
    Weitere Sprechzeiten
    nach Vereinbarung.

    Friedenstraße 14
    97421 Schweinfurt
    Tel. 09721 - 7015-0
    Fax 09721 - 7015-25

    Rückruf?

    Mitglied im
    gesundheitsnetz-st-josef.png

  • News

    <strong>Diabetes bei Kindern - gibt es Warnsignale?</strong>
    Was darf ich bei Zöliakie essen?
    <strong>Leere Kalorien und warum sie so problematisch für Diabetiker sind</strong>
    <strong>Möglichkeiten der Blutzuckerkontrolle für Diabetiker</strong>
    <strong>Diabetiker und die Herausforderungen in der Dunkelheit des Winters</strong>
    <strong>Die 5 besten Lebensmittel für die Darmgesundheit</strong>
    <strong>Die 5 besten Lebensmittel für Diabetiker</strong>
    <strong>Lupinen-Kaffee: Eine Kaffeealternative mit vielen Vorzügen</strong>
    Bohnen sind gut für den Darm und auch für den Blutzucker
    <strong>Wintergemüse Kohl - Warum er bestens für Diabetiker geeignet ist</strong>
    <strong>Warum Yoga für Diabetes-Patienten viel bringt</strong>
    <strong>Sport im Kalten mit Diabetes. Was muss man beachten?</strong>
    <strong>Ist Dinkel bei Diabetes besser?</strong>
    Die Folgen von Diabetes
    <strong>Diabetes - Besserer Schlaf für bessere Werte</strong>
    <strong>Diabetes und Thrombosen</strong>
    <strong>Magenschutz - Protonenpumpenhemmer</strong>
    <strong>Faktencheck: Brot bei Diabetes</strong>
    <strong>Fleischersatz - ist er grundsätzlich gesund?</strong>
    <strong>Diabetische Neuropathien: Herausforderungen und Hoffnung durch multimodale Schmerztherapie</strong>
    <strong>Die Kunst des Gemüsefermentierens und seine positiven Auswirkungen auf die Darmgesundheit</strong>
    Wie sich Diabetes und psychische Störungen beeinflussen
    Insulinresistenz nach dem Essen?
    <strong>Pflasterkunde bei Diabetes</strong>
    <strong>Der Hambach Night Run 2023 - Eine Nacht voller Laufbegeisterung</strong>
    <strong>Wenn Diabetes unter die Haut geht</strong>
    <strong>Gewichtsverlust bei Typ-2-Diabetes: Ursachen und Maßnahmen zur Gewichtssteigerung</strong>
    <strong>So gelingt der Kita-Start mit Typ-1-Diabetes</strong>
    <strong>Vorfreude aufs Schwimmbad: Worauf Diabetiker*innen achten sollten</strong>
    <strong>Schluss mit Panik! Eine Anleitung zur sicheren Bewältigung von Diabetes-Pannen</strong>