Muskelaufbau bei Diabetes

Wer an Diabetes erkrankt ist, dessen Körper kann selbst kein Insulin mehr herstellen. Das Immunsystem hat die dafür zuständigen Betazellen in der Bauchspeicheldrüse bekämpft. Der Diabetologe wird daher die Behandlung vorrangig auf die Zuführung des notwendigen Insulins konzentrieren und seinen Patienten einen strengen Diätplan ans Herz legen. Jüngst veröffentlichte Studien regen zum Umdenken an. Kanadische Forscher sind der Annahme, dass sich der Stoffwechsel von Diabetes-Typ-1-Patienten durch einen gezielten Muskelaufbau entscheidend verbessern lässt.

Muskelaufbau und Diabetes – welchen Zusammenhang gibt es?

Unsere Muskulatur stellt den größten Glukosespeicher des Körpers dar. Sind diese Speicher gut gefüllt, sinkt der Blutzuckerspiegel. Bereits in einem frühen Erkrankungsstadium werden bei Diabeteskranken Muskeln abgebaut. Der Muskelschwund entsteht durch das Abhandenkommen muskulärer Stammzellen.

Dem Körper fällt es fortan schwer, vorhandene Muskeln zu erhalten und neues Muskelgewebe aufzubauen. Folglich leiden Diabetiker nicht nur unter einem Mangel an Insulin, sondern es fehlt gleichzeitig am nötigen Glukosespeichergewebe.

Die Zukunft der Diabetes-Behandlung sollte daher ein gezieltes Sportprogramm zum Muskelaufbau enthalten.

Worauf ist beim Muskelaufbau bei Diabetes zu achten?

Patienten sollten sich zunächst mit ihrem Arzt beraten. Wer unter hohem Blutdruck leidet oder eine Retinopathie diagnostiziert bekam, sollte keine schweren Gewichte stemmen. Der Arzt kann leichtere Aktivitäten vorschlagen.

Der Blutzucker sollte während des Trainings im Auge behalten werden. Eine Überprüfung vor und nach dem Muskelaufbau sollte dazugehören. Bei besonders intensivem Training unter dem Einsatz von Gewichten ist die Messung auch während des Trainings ratsam.

Das Training sollte sofort eingestellt werden, wenn sich die folgenden Symptome einer möglichen Unterzuckerung zeigen:

• Schwäche
• Schwindel
• Kopfschmerzen
• Hunger
• intensiver Herzschlag

Beim Training selbst sollte der Fokus auf größeren Muskelgruppen liegen:

• Brust
• Schultern
• Rücken
• Quadrizeps

Es ist ratsam, nicht auf eigene Faust, sondern unter Anleitung zu trainieren und die Diabetes-Erkrankung dabei zu thematisieren. Dann können passende Übungen und ein angemessenes Übungs-Level vorgeschlagen und umgesetzt werden.

Muskelaufbau und Ernährung bei Diabetes

Damit Muskeln aufgebaut werden können, müssen die Eiweißspeicher des Körpers aufgefüllt werden. Die Proteinaufnahme muss schneller erfolgen, als der Körper die Verstoffwechslung in Gang bringt. Ein Gramm Eiweiß pro Pfund Körpergewicht können empfohlen werden.

Während des Trainings gehen Vitamine, Fett und Kohlenhydrate verloren. Die Mahlzeiten dürfen Diabetiker nicht vernachlässigen. Diabetiker sollten spätestens eine halbe Stunde nach dem Training eine Mahlzeit zu sich nehmen. Bei der Supplementierung von Whey-Protein ist darauf zu achten, ein für Diabetiker empfohlenes Produkt zu wählen.

Wer sich unsicher ist, wie die Ernährung aussehen soll, ein Gastroenterologe oder ein Diabetologe können helfen und beraten.

Foto: Pixabay / Schäferle
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