Blutfettsenker fördern Diabetes: Wer muss aufpassen?

Für viele Menschen sind Blutfettsenker ein Segen: Diese kleinen Pillen sorgen bei ihnen dafür, dass sich erhöhte Blutfettwerte wieder normalisieren und dadurch das Risiko für einen Herzinfarkt oder eine Schlaganfall sinkt. Und Probleme mit erhöhten Blutfettwerten haben viele Menschen.

Doch Blutfettsenker haben auch einen gravierenden Nachteil: Sie erhöhen den Blutzuckerspiegel signifikant und stetig. Das ist schlecht. Erhöhte Blutzuckerwerte können zu Diabetes führen und gemeinsam mit Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten bilden sie nun gerade das metabolische Syndrom, das ja eigentlich durch die Einnahme von Blutfettsenker eliminiert werden soll.

Dass Blutfettsenker überhaupt den Blutzucker erhöhen, das liegt daran, dass durch ihre Einnahme von der Bauchspeicheldrüse weniger Insulin ausgeschüttet wird. Insulin ist dafür zuständig, den Zucker aus der Nahrung quasi als Schlüssel in die Körperzellen zu schleußen. Wenn die Insulinzufuhr vermindert ist, bleibt der Zucker nach der Nahrungsaufnahme zu lange im Blut und das kann für den Körper eben so schlimme Folgen haben wie erhöhte Blutfettwerte.
Und das bereits lange bevor ein Diabetes Typ 2 diagnostiziert wurde. Studien haben ergeben, dass 20 – 40 % der Patienten, bei denen ein Diabetes Typ 2 diagnostiziert wurde, bereits Schäden an Augen, Füßen, Blutgefäßen oder den Nieren davon getragen haben.

Wer also Blutfettsenker nimmt, der sollte regelmäßig sein Blut kontrollieren lassen. Vor allem der Nüchternwert morgens vor dem Frühstück und der Langzeitwert – also ein Mittel aus allen Blutzuckerwerten der letzten 3 Monate, der sich ebenfalls im Blut feststellen lässt – geben hier Aufschluss.

Sind beide Werte in Ordnung, dann steht einer Einnahme von Blutfettsenker aus dieser Sicht jedenfalls nichts im Wege. Sind sie es nicht, dann sollte schnellstmöglich ein Diabetologe aufgesucht werden. Er wird weitere Untersuchungen vornehmen, allen voran den Zuckertoleranztest. Bei diesem Test muss der Patient eine standardisierte Menge eines süßen Getränkes zu sich nehmen. Nach dem Ablauf von 2 Stunden – bei Schwangeren auch nach einer Stunde – wird dann der Wert gemessen. Überschreitet er dann einen bestimmten Wert, liegt Diabetes vor und der Patient muss blutzuckersenkende Medikamente einnehmen und seinen Blutzucker regelmäßig kontrollieren lassen. Natürlich muss der Patient den Diabetologen darüber informieren, welche Medikamente er sonst noch einnimmt. Bei Blutfettsenker könnte der Diabetologe hellhörig. Ob diese aber wegen der Diabetes ab zusetzten sind, das muss gemeinsam mit dem Kardiologen besprochen und abgewägt werden.

Besser als Blutzuckersenker einzunehmen ist es aber natürlich, mit einem gesunden Lebensstil, das heißt mit viel Bewegung und gesunder Ernährung, einer Ernährung also, die viel Obst und Gemüse und wenig Zucker und Weißmehl enthält, der Entstehung von Diabetes vorzubeugen. Doch auch die erbliche Komponente spielt eine Rolle. Wenn bereits die Eltern und oder Geschwister Diabetes hatten, dann ist das Risiko auch selbst daran zu erkranken, höher als bei familiär nicht vorbelasteten Menschen.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Blutfettsenker erhöhen den Blutzuckerspiegel und können zu Diabetes führen. Wer aber seine Blutwerte regelmäßig kontrollieren lässt, sich bewegt und gesund ernährt, der muss sich darüber nicht zu viele Sorgen machen.

Foto: Pixabay / jarmoluk
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