Ist Hefe gesund? Was sagt unser Darm dazu?

Was haben Bier, Brot und Buttermilch gemeinsam? Im ersten Moment scheint es keinen Zusammenhang zu geben — ein Blick auf die Zutatenliste zeigt dann aber: Überall ist Hefe enthalten!

Hefe ist ein einzelliger Pilz, der gezielt zur Fermentation von unterschiedlichsten Lebensmitteln verwendet wird. Dabei wird Zucker in CO2 und Alkohol umgewandelt – wodurch Brot luftiger und Milch länger haltbar gemacht (Buttermilch/Kefir) wird.

Wie reagiert die Darmflora allgemein auf Einflüsse durch Lebensmittel?
Der Darm ist elementarer Bestandteil des Verdauungstraktes und sorgt über eine Länge von bis zu siebeneinhalb Metern dafür, dass die Nahrungsbestandteile unseres Essens tatsächlich ins Blut gelangen. Dazu werden die Nahrungsmittel über verschiedenste chemische Prozesse unter Beteiligung einer Vielzahl von Darmbakterien in kleinste Bestandteile zersetzt.

Das Gleichgewicht der Darmbakterien sind dabei von großer Bedeutung.
Das System reagiert dabei relativ empfindlich auf Einflüsse von außen, insbesondere auf Zufuhr von zu viel Zucker oder regelmäßige und andauernde Antibiotika-Einnahme. Zucker „füttert“ die ungesunden Darmbakterien, die nach und nach die gesunden vertreiben. Das Penicillin — ebenfalls ein Pilz — tötet Bakterien gleich ganz ab. Das ist gut und wichtig zur Bekämpfung von Krankheiten, hat aber (bei langanhaltender Einnahme) auch spürbar negative Konsequenzen auf die Darmflora.
Manche Personen leiden auch unter einem Reizdarm, der empfindlich auf bestimmte Lebensmittel reagiert. In der Gastroenterologie — ein Teilbereich der inneren Medizin — untersucht ein Gastroenterologe oder eine Gastroenterologin Sie eingehend auf die Ursache des Reizdarms.

Kann zu viel Hefe meinem Darm schaden?
Es heißt ja oft „Die Menge macht das Gift.“ Bei Hefe stellt sich die Frage, ob das hier zutrifft, insbesondere, weil Großbäckereien schnelle Prozesse durch viel mehr Hefe als nötig verwenden. — Und die Antwort lautet: „Kommt darauf an.“

Der Hefepilz generell gilt als Heilpilz, der unter anderem dann zum Einsatz kommt, wenn die Darmflora — beispielsweise durch lange Antibiotika-Einnahme — aus dem Gleichgewicht geraten ist, da sie wichtige Verdauungsenzyme wie Lactase, Maltase und Saccharose enthält.

Wer allerdings mit einem Reizdarm einen Gastroenterologen aufsucht, um die Ursache zu finden, könnte nach der Untersuchung dazu angehalten sein, den Hefekonsum stark zu senken — nämlich dann, wenn die Darmschleimhaut eine allergische Reaktion auf Hefe zeigt. Da eine allergische, entzündliche Reaktion immer Stress für den Körper bedeutet, ist der positive Effekt der Hefe auf die Darmflora dann nicht mehr gegeben — und viel Hefe schadet mehr als sie nützt.

Eine allergische Reaktion auf Hefe bedeutet auch oft, dass Lebensmittel mit hohem Histamingehalt schlecht verträglich sind — was genau für Ihren Körper gilt, besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt/Gastroenterologen.

Fazit
Generell ist Hefe nicht schädlich für den Körper. Ganz im Gegenteil, der Hefepilz unterstützt die Darmflora und sorgt damit für ein gesundes und ausgeglichenes Verdauungssystem.
Aber: Gerade, wer die Diagnose einer Histaminunverträglichkeit durch einen Gastroenterologen erhalten oder eine nachgewiesene allergische Reaktion auf Hefe gezeigt hat, sollte Hefeprodukte eher meiden, um den Darm zu schonen und damit die Darmgesundheit zu schützen.

Foto: Pixabay / congerdesign
  • Sprechzeiten

    Mo-Do 7.30 - 17.00 Uhr
    Fr 7.30 - 16.00 Uhr
    Weitere Sprechzeiten
    nach Vereinbarung.

    Friedenstraße 14
    97421 Schweinfurt
    Tel. 09721 - 7015-0
    Fax 09721 - 7015-25

    Rückruf?

    Mitglied im
    gesundheitsnetz-st-josef.png

  • News

    <strong>Diabetes bei Kindern - gibt es Warnsignale?</strong>
    Was darf ich bei Zöliakie essen?
    <strong>Leere Kalorien und warum sie so problematisch für Diabetiker sind</strong>
    <strong>Möglichkeiten der Blutzuckerkontrolle für Diabetiker</strong>
    <strong>Diabetiker und die Herausforderungen in der Dunkelheit des Winters</strong>
    <strong>Die 5 besten Lebensmittel für die Darmgesundheit</strong>
    <strong>Die 5 besten Lebensmittel für Diabetiker</strong>
    <strong>Lupinen-Kaffee: Eine Kaffeealternative mit vielen Vorzügen</strong>
    Bohnen sind gut für den Darm und auch für den Blutzucker
    <strong>Wintergemüse Kohl - Warum er bestens für Diabetiker geeignet ist</strong>
    <strong>Warum Yoga für Diabetes-Patienten viel bringt</strong>
    <strong>Sport im Kalten mit Diabetes. Was muss man beachten?</strong>
    <strong>Ist Dinkel bei Diabetes besser?</strong>
    Die Folgen von Diabetes
    <strong>Diabetes - Besserer Schlaf für bessere Werte</strong>
    <strong>Diabetes und Thrombosen</strong>
    <strong>Magenschutz - Protonenpumpenhemmer</strong>
    <strong>Faktencheck: Brot bei Diabetes</strong>
    <strong>Fleischersatz - ist er grundsätzlich gesund?</strong>
    <strong>Diabetische Neuropathien: Herausforderungen und Hoffnung durch multimodale Schmerztherapie</strong>
    <strong>Die Kunst des Gemüsefermentierens und seine positiven Auswirkungen auf die Darmgesundheit</strong>
    Wie sich Diabetes und psychische Störungen beeinflussen
    Insulinresistenz nach dem Essen?
    <strong>Pflasterkunde bei Diabetes</strong>
    <strong>Der Hambach Night Run 2023 - Eine Nacht voller Laufbegeisterung</strong>
    <strong>Wenn Diabetes unter die Haut geht</strong>
    <strong>Gewichtsverlust bei Typ-2-Diabetes: Ursachen und Maßnahmen zur Gewichtssteigerung</strong>
    <strong>So gelingt der Kita-Start mit Typ-1-Diabetes</strong>
    <strong>Vorfreude aufs Schwimmbad: Worauf Diabetiker*innen achten sollten</strong>
    <strong>Schluss mit Panik! Eine Anleitung zur sicheren Bewältigung von Diabetes-Pannen</strong>